Gedicht der Woche
19.April 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
April
12.April 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Die ersten Keime sind, die zarten,
im goldnen Schimmer aufgesprossen;
schon sind die ersten der Karossen
im Baumgarten.
Die Wandervögel wieder scharten
zusamm sich an der alten Stelle,
und bald stimmt ein auch die Kapelle
im Baumgarten.
Der Lenzwind plauscht in neuen Arten
die alten, wundersamen Märchen,
und draußen träumt das erste Pärchen
im Baumgarten.
Rainer Maria Rilke
5.April 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Was der Frühling alles tun muss
29.März 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Die blätterlosen Pappeln stehn so fein,
so schlank, so herb am abendfahlen Zelt.
Die Amseln jubeln wild und bergquellrein,
und wunderlich in Ahnung ruht die Welt.
Gespenstische Gewölke, schwer und feucht,
zerschatten den noch ungesternten Raum
und Übergraun, im sinkenden Geleucht.
Gebirg und Grund, ein krauser, trunkner Traum.
Christian Morgenstern
22.März 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Wie mit den Lebenszeiten,
so ist es auch mit den Tagen.
Keiner ist uns genug,
keiner ist ganz schön, und jeder hat,
wo nicht seine Plage,
doch seine Unvollkommenheit,
aber rechne sie zusammen,
so kommt eine Summe
Freude und Leben heraus.
Friedrich Hölderlin
15.März 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Mitten auf dem Platz,
wo die Kinder lärmen,
bleib ich stehn.
Jungens,
die sich um eine Murmel zanken,
ein kleines Mädchen, das Reifen spielt ...
Herr Gott, Frühling!
Und nichts, nichts hab ich gesehn!
Aus allen Büschen
brechen ja schon die Knospen!
Arno Holz
8.März 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Liese, es regnet Seile;
Ich sterbe vor Langeweile.
Ich glaube, die Blasen schwimmen dort –
Jetzt regnet´s vier Wochen immer so fort.
Ich sollte der liebe Gott mal sein.
Da gäb es Regen bloß bei Nacht,
und immer wär es Sonnenschein,
wann ich im Bett wär aufgewacht.
Victor Blüthgen
1.März 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Früher Frühling
Zwischen Februar und März
liegt die große Zeitenwende,
und, man spürt es allerwärts,
mit dem Winter geht's zu Ende.
Schon beim ersten Sonnenschimmer
steigt der Lenz in's Wartezimmer.
Keiner weiß, wie es geschah
und auf einmal ist er da.
Manche Knospe wird verschneit
zwar im frühen Lenz auf Erden.
Alles dauert seine Zeit,
nur Geduld, es wird schon werden.
Folgt auch noch ein rauher Schauer,
lacht der Himmel um so blauer.
Leichter schlägt des Menschen Herz
zwischen Februar und März.
Fred Endrikat
23.Februar 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
16.Februar 2020
von Monika Spatz (Kommentare: 0)
Katzen
Sie liegen irgendwo in den gewohnten Ecken
undscheinen zu sinnen.
Die Augen schimmern grün.
Man darf sie necken,
sie lassen sich gewinnen.
Und alsdann
legen sie sich auf den Bauch und runden
den Leib, versuchen mit Schnauze und Pfoten
deine Hände zu greifen,
und ihre Augen glühn,
die grünblaugraugelbroten ...
Irgendwann
erheben sie sich und beginnen
eine kleine Vergnügungsreise durchs Haus.
Schließlich sehen sie zu einem offenen Fenster hinaus,
sie strecken
die Schnauze in die Luft und lassen die Augen schweifen,
prüfen: kann diese Witterung
einem Katzentier munden?
Und schon sind sie mit wahrhaft musikalischem Sprung
in der blauen Luft verschwunden.
Am Abend sind sie plötzlich wieder da.
Man findet sie wie seidige, o so
geschmeidige Damen, die man vor Stunden
glänzend und stark aus der Tür treten sah,
mit ausgestreckten Beinen
weich zerknittert irgendwo,
wo sie in Erinnerung versunken scheinen.
René Schickele